Walhalla Rising
Originaltitel „Valhalla Rising“
Sunfilm Entertainment, 2010
Wikinger-Drama
1 DVD, Laufzeit ca. 89 min.
EAN 4041658223218
FSK: ab 16
Darsteller: Mads Mikkelsen, Jamie Sives, Gary Lewis, und Callum Mitchell u.a.
Regie: Nicolas Winding Refn
Produktion: Johnny Anderson, Bo Ehrhardt, Henrik Danstrup
EXTRAS – Exklusive Interviews mit Regisseur NICOLAS WINDING REFN
und Hauptdarsteller MADS MIKKELSEN, Audiokommentar des Regisseurs
www.sunfilm.de
www.walhallarising.de
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Zum Inhalt:
Im Jahr 1000 n.Chr. werden Wikinger-Krieger mitten in der kargen Wildnis zu barbarischen Kämpfen gezwungen. Angekettet, gefangen gehalten wie Vieh, nur mit einem Minimum an Wasser und Nahrung versorgt, vegetiert Einauge (Mads Mikkelsen) dahin. Er hat viele Männer getötet und bisher immer gesiegt. Mit gnadenloser Brutalität und Rücksichtslosigkeit zerschlägt er seinen Gegnern die Schädel und metzelt sie nieder.
Ab und zu gestattet man ihm ein Bad an einer Wasserstelle. Eines Tages findet er am Grund eine scharfe Pfeilspitze. Als er – wieder einmal – nach fünf Jahren an einen neuen Besitzer weitergegeben wird, nutzt er seine Chance und tötet die Wachen, die ihn zu seinem neuen Herrn bringen sollten.
Auf seinem Weg durch die Berge stößt er auf christianisierte Wikinger, die sich einem Kreuzzug anschließen wollen und deren Ziel Jerusalem ist. Einauge schließt sich ihnen stumm an und gemeinsam nehmen sie ein kleines Schiff und stechen in See. Doch die Reise steht unter keinem guten Stern. Wochenlanger Nebel, Flauten und unbekannte Strömungen lassen sie in die Irre fahren. Halb verhungert und verdurstet entdecken sie endlich Land. Aber es ist nicht das geheiligte Land …
Fazit:
Es wird nicht viel geredet und vielleicht war es damals im Jahr 1000 sogar so. Mads Mikkelsen hat kein einziges Wort Text und doch lebt der Film fast ausschließlich von ihm. Beinahe wie ein frühzeitlicher Dirty Harry – noch tödlicher, noch wortkarger, nein, völlig stumm – kämpft er um sein Leben und seine Freiheit. Zwischenzeitlich ereilen in blutrote Visionen, die in der graubraun gehaltenen Landschaft und allgemein spärlicher Farbgebung des Films umso schockierender wirken. Was sie ja auch sicher sollen.
Akustische Elemente sind ebenso sparsam eingesetzt und eine Filmmusik fehlt völlig. Die Szenen sind ruhig, manchmal an der Grenze zur Langatmigkeit, nur um dann in einer fast lautlosen Gewaltorgie zu explodieren. Keine amerikanische Filmschnitthatz, bei der man nichts mehr mitbekommt, sondern stille Kameraführung, die einem Zeit lässt, sich in die Stimmung einzulassen.
Ein brutaler, ein beklemmender Film. Die ersten 20 Minuten haben deutlich mehr Niveau als der Rest, was schade ist. Denn hätte der Regisseur die anfängliche Qualität halten können, wäre Walhalla Rising sicher ein größerer Erfolg beschieden. Und das Ende ist vorhersehbar, aber mehr als wahrscheinlich. Kein Happy-End á la Hollywood. Die FSK ab 16 ist der blanke Hohn. FSK 18 wäre hier passender.
Copyright © 2010 by Werner Karl
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Übler Film mit üblen Szenen. Manche Ausschnitte konnte ich überhaupt nicht einordnen, weswegen ich am Ende des Films sehr verwirrt und zerrissen war. Ich weiß heute nicht, was ich von diesem Machwerk halten soll. Wenn es dem Regisseur darum ging, das Publikum zu verwirren, hat er sein Ziel mit Sicherheit nicht verfehlt. Ob der Film sehenswert ist oder nicht, sollte jeder selbst entscheiden! Ein objektives Fazit ist wohl nicht möglich.
Hallo Scaramanga,
ja, da geb ich dir Recht. Ich war auch verwirrt. Aber woran liegt das? Sind wir schon so amerikanisiert, dass wir alles andere nicht mehr als „gut“ beurteilen können? Und ist ein Film schon nur deshalb gut, weil er eben keine Filmschnitthatz und spektakuläre Special-Effects zeigt?
Wenn man sich vorstellt, dass es solche Grausamkeiten sicherlich gegeben hat, das ein Menschenleben einen Dreck wert war, dann kann man es als Fenster in die Vergangenheit einordnen. Ein klarer ehrlicher Blick auf manches aus heutiger Sicht falsch gesehene Zeitalter („die gute alte Zeit“ oder „das romantische Mittelalter mit edlen Rittern und holden Burgfräulein“ usw.) ist mir lieber, als die schwülstigen Filme, die immer gleich gestrickt sind.
Unter diesem Aspekt war es einmal ein anderer Film, eine ungewohnte Stimmung. Die Trostlosigkeit und Brutalität die Einauge erleiden muss, löst sich eben hier nicht in Hollywood-Manier auf, in der ein tragischer Held die Welt rettet und seine Prinzessin küsst.
Allerdings bin ich froh, dass weder meine Frau noch meine Söhne den Film gesehen haben.
Mit galaktischen Grüßen
galaxykarl ;-))
Hi galaxykarl,
ich wollte mit meinem Kommentar ganz und gar nicht behaupten, dass der Film schlecht oder gut sei. Das kann aus meiner Sicht nur jeder einzelne befinden, weshalb ein wirklich objektives Urteil über diesen Film nicht gefällt kann/darf. Ich kenne viele Leute, die finden „Valhalla Rising“ sehr gelungen. Genauso viele aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis finden den Film aber auch einfach nur komisch und bizarr. Ich persönlich mit mit „Valhalla Rising“ eher in Hassliebe verbunden. 😉
Mit schönen Grüßen zurück,
Scaramanga